Wie nimmt mein Hund ab?
In den letzten beiden Newslettern haben wir uns damit beschäftigt, was unsere Hunde zu dick macht. Jetzt möchten wir uns dem Thema widmen, wie unsere Hunde wieder ihr Idealgewicht erhalten und auch behalten.
Tipp 1: Bitte orientiert euch nicht an den Gewichtstabellen für die einzelnen Rassen. Ein männlicher Dobermann darf laut diesen Tabellen 40 – 45 kg wiegen. Charu wiegt 40 kg und ist eindeutig zu dick. Sein Idealgewicht sind 38,5 kg. Er ist weder ein kleiner noch ein schmächtiger Dobermann. Ich kenne keinen einzigen Dobermann, der mit über 40 kg nicht zu dick ist.
Tipp 2: Haltet euch nicht an die Futterangaben der Hersteller. In den meisten Fällen geben diese eine zu hohe Futtermenge an. Verständlich, die Hersteller wollen ja auch verkaufen, und dann ist es besser, wenn der Sack / die Dose schneller leer ist.
Tipp 3: Nutzt kleine Futternäpfe. Uns fällt es dann leichter weniger zu füttern, weil der Napf nicht so leer aussieht.
Tipp 4: Führt für eine gewisse Zeit ein Futtertagebuch. In dieses Buch schreibt ihr täglich auf, was euer Hund alles bekommen hat. Die Leberwurst für die Tablette, die Scheibe Wurst, die in der Verpackung sonst übriggeblieben wäre, das Stück Käse, was runtergefallen ist, die Leckerchen beim Training, usw.
Tipp 5: Nutzt kleine und kalorienarme Leckerchen. Die ideale Größe für ein Leckerchen entspricht der Größe eures kleinen Fingernagels.
Zuletzt noch eine Anleitung, um die richtige Futtermenge auszurechnen:
(Körpergewicht des Hundes x 30) +70
Diese Formel ergibt den Grundumsatz an Kalorien, die ein Hund benötigt. Um abnehmen zu können, sollte die Futtermenge diesen Grundumsatz inklusive Leckerchen nicht überschreiten.
Charu wiegt 40kg. Ich rechne also (40 x 30) +70=1270 Kcal
Im nächsten Schritt muss ich auf die Herstellerangaben des Futters gucken. Auf den meisten Futtersäcken/-dosen steht, wie viel Kalorien 100g Futter haben. Sollte auf eurem Futter nichts angegeben sein, findet ihr unter
https://www.futtermedicus.de/futtermedicus-futterrechner einen Futterrechner. Hier könnt ihr die Angaben von der Verpackung eingeben und erhaltet eine Kalorienangabe pro 100g Futter.
Als nächstes wiege ich die Leckerchen, Kauartikel, Leberwurst, Wurstscheibe usw. ab, die mein Hund täglich bekommt oder bekommen soll und rechne die Kalorien aus. Hier muss ich auf jeder Verpackung nachgucken, wie viel Kalorien pro 100g die einzelnen Leckerchen haben. Denn Achtung: 100g Pansen hat mehr Kalorien als 100g Hähnchenbrust. Ist auf einer Verpackung keine Kalorienangabe, könnt ihr wieder den Futterrechner von Futtermedicus nutzen.
Im letzten Schritt ziehe ich die Kalorien der genutzten Leckerchen vom Grundumsatz an Kalorien ab. Das, was an Kalorien übrigbleibt, darf jetzt nur noch für das Hauptfutter genutzt werden.
Gerade der letzte Schritt ist wichtig! Wir unterschätzen oftmals, welche Kalorien wir unseren Hunden nochmal eben nebenbei so füttern. Zum Verdeutlichen ein paar Beispiele:
100g Käse haben 400 kcal
40g getrockneter Pansen haben 164 kcal
26g Dentastick haben 71 kcal
100g getrocknetes Schweineohr haben 432 kcal
100g Fleischwurst haben 76 kcal
Ist das Idealgewicht erreicht, bedarf es einer Futtermengenanpassung. Diese unterscheidet sich bei kastrierten und unkastrierten Hunden.
Kastrierter, normal aktiver Hund: Grundumsatz x 1,6
Unkastrierter, normal aktiver Hund: Grundumsatz x 1,8
Ein letzter Tipp: Alle unsere Hunde sind normal aktiv, wenn nicht sogar wenig aktiv! Normal aktiv bedeutet: 2 – 3 Stunden tägliche Spaziergänge mit der Möglichkeit zu rennen. Keiner unserer Hunde arbeitet mehr und bedarf daher auch keiner höheren Rechengrundlage. Unter Arbeit versteht man z.B. stundenlanges Schafe hüten.